Lieferketten und Nachhaltigkeit – Immer mehr Anforderungen an Unternehmen

In den letzten Jahren haben Fragen der Lieferkette und der Unternehmensverantwortung (Corporate Social Responsibility, CSR) zunehmend an Bedeutung gewonnen. Regierungen und Unternehmen auf der ganzen Welt erkennen nun die Notwendigkeit an, die Auswirkungen der Lieferketten auf Menschenrechte, Umwelt und Gesellschaft stärker in politischen Entscheidungen und unternehmerischem Handeln zu berücksichtigen. Im Einklang mit diesem Trend sind seit 2023 wichtige Gesetze wie in Deutschland das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) und als EU-Richtlinie die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) in Kraft getreten.

Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz hat zum Ziel, Unternehmen dazu zu verpflichten, entlang ihrer Lieferketten auf Menschenrechtsverletzungen und Umweltschäden zu achten. Es fordert von Unternehmen, ihre Lieferanten und Subunternehmer auf Einhaltung von Mindeststandards zu überprüfen und Maßnahmen zu ergreifen, um Risiken zu minimieren. Das Gesetz gilt im Bereich der CSR als Meilenstein, da es die Verantwortung der Unternehmen für ihre gesamte Lieferkette betont und dazu beiträgt, Missstände in globalen Lieferketten anzugehen.

Ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung nachhaltiger Lieferketten ist die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD).  Die CSRD erweitert die Berichtspflichten von Unternehmen in Bezug auf ihre Umwelt-, Sozial- und Governance-Aspekte (ESG). Schrittweise eingebunden werden hier ab 2024 jedoch nicht nur Unternehmen ab einer bestimmten Größe innerhalb der EU, sondern ab dem Geschäftsjahr 2028 auch Unternehmen aus Drittländern, wenn sie eine Tochtergesellschaft oder eine Zweigniederlassung in der EU und einen Nettoumsatz von mindestens 150 Mio. Euro aufweisen. Alle infrage kommenden Unternehmen müssen im Rahmen der Berichtspflicht demnach detaillierte Informationen über ihre Nachhaltigkeitsleistung veröffentlichen, einschließlich Informationen über ihre Lieferketten und deren Auswirkungen. Dadurch werden Unternehmen stärker zur Rechenschaft gezogen und der Druck erhöht, Lieferketten ethischer und nachhaltiger zu gestalten.

Diese Gesetze und Initiativen zeigen, dass das Thema Lieferketten und CSR immer mehr an Bedeutung gewinnt. Die Verbraucher sind zunehmend besorgt über die Auswirkungen der konsumierten Produkte auf Natur und Umwelt. Sie fordern Transparenz und ethisches Handeln von den Unternehmen. Die Regierungen erkennen die Bedeutung von Nachhaltigkeit und sozialer Verantwortung und ergreifen Maßnahmen, um sicherzustellen, dass Unternehmen ihren Verpflichtungen gerecht werden.

Auch die Unternehmen stellen derweil zunehmend den Wert einer nachhaltigen Lieferkette fest. Sie erkennen, dass eine ethische Lieferkette nicht nur das Risiko von Reputationsverlusten und rechtlichen Konsequenzen verringert, sondern auch langfristige Vorteile für das Unternehmen bringt. Eine nachhaltige Lieferkette kann die Effizienz verbessern, Kosten senken, den Zugang zu Märkten erleichtern und das Vertrauen der Kunden und Investoren stärken.

Die beiden Beispiele der Gesetzgebung für den Bereich Lieferketten und CSR sind Sinnbilder für die steigende Bedeutung der Themen Umweltschutz, Menschenrechte, Lieferkette und sozialer Verantwortung vor dem eigenen Unternehmenshandeln. Unternehmen stehen hier vor der Herausforderung, ihre Lieferketten verantwortungsvoll zu gestalten und gleichzeitig ihre Nachhaltigkeitsleistung zu verbessern. Gleichzeitig werden Regierungen und Verbraucher weiterhin Maßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass Unternehmen eben dieser Verantwortung gerecht werden. Die Förderung ethischer Lieferketten und nachhaltigen Handelns wird zweifellos zu einem entscheidenden Faktor für den Erfolg von Unternehmen in der heutigen globalisierten Welt.

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Vor dem Hintergrund des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes, das Anfang 2023 in Kraft getreten ist, ist es für Unternehmen wichtiger denn je, ihre Lieferkette zu kennen und auf Risiken zu analysieren. Wir helfen Ihnen dabei!

Frank Görtz
Frank GörtzGeschäftsführer
Christoph Nuschko
Christoph NuschkoConsultant